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MOU wheels Ausbildung auf Pelican HB-YGC

Im September 2023 ging es darum, abzuklären ob das Eigenbauflugzeug Pelican Club GS HB-YGC für die MOU wheel Ausbildung geeignet ist. Das Flugzeug war zuvor aufwändig umgebaut worden: der Conti C90 Motor wurde ersetzt durch einen Rotax 912 iS2 Sport und ein ‹heavy duty› Fahrwerk wurde installiert. Die beiden Besitzer, die Brüder Oli und Hampi, möchten auf der HB-YGC das MOU wheel erwerben.

Morgens als erste an der Tankstelle in Speck-Fehraltorf, LSZK

Zu viel Platz war nicht vorhanden, und auch mit der Betankung musste genau gerechnet werden um das maximal erlaubte Startgewicht nicht zu überschreiten.

Wenig Gepäck und Schulter an Schulter wird da geflogen

Das ‹heavy duty› Fahrwerk mit den grossen Rädern sollte sich gut eignen für die zum Teil sehr holprigen Altisurfaces.

Die Instrumente, alle nur für Experimental-Flugzeuge zugelassen, reichen bestens aus für VFR-Flugbetrieb.

Panel HB-YGC

Schon bald waren wir unterwegs westbound, Ziel Annemasse, wo der Eingangszoll in Frankreich absolviert wird.

Nach etwas mehr als 1 1/2 Stunden stehen wir in Annemasse. Wie fast immer kommt kein Zöllner, somit gleich weiter zum ersten Altiport Mégève.

Mégève ist der einfachste der Altiports, die Piste ist mit 548 Metern relativ lang, mit einer durchschnittlichen Steigung von ca. 7% nicht sehr steil und mit einer Höhe von ca. 4’700 ft AMSL nicht hoch gelegen und somit ein guter Einstieg für angehende MOU-Piloten.

VAC Mégève, LFHM, ca. 4’700 ft AMSL

Die meisten Piloten haben sich nach ca. 10 Landungen an die neue Perspektive gewöhnt. In ein Tal hinein zu fliegen und schon recht früh keine Option ‹go-around› mehr zu haben ist für den Flachlandpiloten ungewohnt.

Anflug Mégève, zu diesem Zeitpunkt wäre ein Durchstart mit sofortigem Abdrehen noch möglich, wenige Sekunden nach dieser Aufnahme wird das nicht mehr gehen

Oli kann das rasch und geht auf die drei verlangten Sololandungen, um damit die Einführung auf den Altiport abzuschliessen.

Oli’s erster Solo Start in Mégève

Wir kämpfen noch ein bisschen mit Heckrad-Shimmy und der Geradeaushaltung nach dem touch-down, aber wir sind ja zum Üben da. Das mit dem Heckrad-Shimmy bringen die Besitzer Oli und Hampi dann vor dem nächsten MOU-Trip hin.

Oli’s erste Solo-Landung in Mégève

Anschliessend gehts nach Courchevel, welches ein bisschen anspruchsvoller ist. Die Piste ist mit 537 Metern immer noch recht lang, aber mit 18.66% Steigung ziemlich steil und mit rund 6’500 ft AMSL / 2000 MüM schon hoch. Alleine die durch die dünne Luft höhere ground speed ergibt eine um ca. 13 % erhöhte Anfluggeschwindigkeit, d.h. die Annäherung an die steile Piste findet mit einer hohen closing rate statt.

HB-YGC in Courchevel / LFLJ

Wegen der publizierten langen Mittagspause können wir keine Trainingslandungen machen, aber der Flugplatzchef bewilligt uns das Landetraining nach der Mittagspause. Die Aussicht vom Arbeitsplatz des Flugplatzchef’s ist hervorragend.

Als nächstes gehts zur ersten Altisurface des Tages, Saint-Jean-d’Arves. Der Club der französischen Bergpiloten, die ‹Association Française des Pilotes de Montagne› hat auf ihrer Website sehr gutes Kartenmaterial für viele Altiports publiziert.

VAC Karte des Altiports LF7331, Saint-Jean-d’Arves

Reko hoch aus 1000 ft AGL zeigt eine schöne Piste, nicht sehr steil, gemäss Windsack fast windstill.

LF7331, Saint-Jean-d’Arves
Anflug Saint-Jean-d’Arves

Nach den zwei erlaubten Landungen, genau der publizierten Volte folgend, machten wir uns auf den Heimweg Richtung Méribel. Da lag aber noch ein Altiport am Weg: Valloire.

Die Talsohlen bereits im Schatten leisteten wir uns nur noch einen Anflug in dieses enge Tal hinein.

Anflug Valloire, LF7332, 5’600 ft AMSL

Rasch wenden in Valloire, dann weiter ans Tagesziel.

In Mégève dann der verdiente Feierabend. Der stolze Besitzer der für MOU Ausbildung sehr gut geeigneten Pelican Club GS nach einem langen Fliegertag.

Nächster Morgen

Nach einem kurzweiligen night stop in Méribel, wo wir mit etwas Glück per Autostop sowohl ins Dorf runter als am Morgen wieder rauf auf den Alitport gekommen sind, gibts zuerst einen aufwändigen preflight-Check.

Nach ein paar Platzvolten ist Oli auch in Méribel soloflugreif. Unterdessen haben wir das Startverfahren bezüglich Flaps-Stellung optimiert, mit 20° Flaps sind die Starts deutlich kürzer als mit den empfohlenen 10°.

Oli’s erster Solo-Start in Méribel

Auch die Anflüge sind stabil und die Landungen sehr schön.

Anflug und Landung Méribel

Jetzt gehts zum anspruchsvollsten Landeplatz des Tages: der von den Cracks ‹Terrasse du Mont Blanc› genannte ‹Saint Roch Mayères›. Mit einer 330 x 15 Meter Holperpiste muss alles ziemlich passen. Leider darf man auch auf dem LF7430 aus Lärmgründen nur zwei Landungen pro Wochentag und nur eine Landung pro Wochenende-Tag durchführen.

Anflug Saint Roch Mayères, LF7430, 5’118 ft AMSL

Man beachte die beiden Kühe, ziemlich unbeeindruckt.

Kühe: entweder respektlos, zu flugzeuggewohnt oder schwerhörig

Parkiert wird ganz am Rande des Wendeplatzes, so dass weitere Ankömmlinge Platz zum Wenden oder Parkieren finden.

Saint Roch Mayères, LF7430

Der Beizer und Flugplatzchef ist grad daran, das Restaurant wintersicher zu machen. Trotzdem gibts einen Kaffee.

Der Tankinhalt wird noch ‹mechanisch› überprüft, sicher ist sicher. Das Resultat ergibt, dass wir nochmals zurück nach Mégève müssen.

Dieser Landeplatz wird auch ‹Terrasse du Mont Blanc› genannt: bester Blick auf den Mont Blanc.

Terrasse du Mont Blanc

Tankstopp in Mégève, wo das AVGAS günstiger ist als in der Speck und im Birrfeld: 2.76 Euro/Liter!

Anschliessend ging es nach Annemasse, Ausgangszoll und dann zurück nach Speck.

Fazit: Pilot und Flugzeug gut geeignet für die Fliegerei und Landungen in den Bergen. M&B immer knapp und muss genau berechnet werden um in den Limiten zu bleiben, Startleistungen gut.