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Cessna 182 geeignet für MOU wheels?

Es soll Piloten geben, die partout nichts von Heckradflugzeugen halten, sich aber trotzdem für eine Ausbildung zum Landen auf Altiports, Altisurfaces und dem einzigen auch schneefrei landbaren Platz in der Schweiz, dem Croix-de-Coeurs, interessieren.

Die Suche nach einem geeigneten Flugzeug ist in so einem Fall natürlich nicht einfach. Wir versuchten es im Oktober 2022 mit der mit einem 300PS Continental IO-550 Motor ausgerüsteten Cessna 182 N27VP.

Dieses Flugzeug, die wohl weltweit bestausgerüstete Cessna 182, ist in Bad Ragaz hangariert. Die beiden MOU-Kandidaten Natalie und Andreas kannten diese C182 noch nicht, somit begannen wir auf dem Flug in die französischen Alpen mit der Familiarization.

Das Wetter meinte es anfänglich nicht so gut mit unserem Vorhaben, auf dem Weg von Bad Ragaz nach Bex mussten wir über den Furka-Pass, was gerade noch knapp möglich war.

Über dem Furkapass, Blick auf die Reste des Rhone-Gletschers

In Bex angekommen absolvierten die Kandidaten je 5 Landungen, um sich mit den recht hohen Steuerdrücken und dem Flugverhalten der von 235 PS auf 300 PS umgerüsteten C182 vertraut zu machen.

Andreas at work
Nathalie und Andreas nach dem Landetraining in Bex

Ausgangszoll in Bex, dann gings weiter nach Annemasse / LFLI, Eingangszoll Frankreich. Anschliessend gings weiter in Richtung Mégève. Der Mont Blanc, höchster Berg Europas, zeigte uns den Weg. Die Lenticularis-Wolke am Mont Blanc Gipfel gefiel mir aber nicht so, deutete sie doch darauf hin, dass die zu erwartende Südwestwindlage bereits eingetroffen war.

Unterdessen war es schon recht spät abends, in Mégève war’s zu spät um noch Landetraining durchzuführen.

Feierabend auf dem Mégéve Altiport

Wir hatten das Glück dass im Coucou an diesem Abend Clubversammlung des Fliegerclubs Mégève war, somit war unser Transport runter ins Dorf (eher in die Stadt) Mégève gesichert.

Am nächsten Morgen, bestens ausgeschlafen und bereit für einen spannenden Bergflugtag, stand die N27VP erwartungsfroh bereit. Das Gepäck liessen wir in Mégève zurück, auch den zweiten Trainee liessen wir zurück um möglichst leicht zu sein für die geplanten Trainingslandungen.

Morgenidylle in Mégève, 16. Oktober 2022

Mégève / LFMH ist der einfachste der Altiports und dadurch ideal für die ersten Angewöhnungsübungen.

Start in Mégève

Nach einem Dutzend Trainingslandungen war Mittagszeit, Pause für Platzvolten. Diese nutzten wir für einen Ausflug nach Courchevel. Reko LFLJ / Courchevel.

Reko / overhead LFLJ

Die N27VP war zum ersten Mal auf diesem Altiport auf 6000 ft AMSL.

Anschliessend gings zum gleich um die Ecke liegenden Altiport Méribel.

Als Trainee ist es immer hilfreich, einen anspruchsvollen Flugplatz einmal zu Fuss zu begehen. Wenn man dann sieht, wie nahe die Hindernisse wirklich sind, kann dies zur Motivation beitragen, wirklich genau auf der Pistenachse und aif der Mittellinie zu bleiben.

Piste in Méribel in Anflugrichtung
Méribel in Startrichtung

Nathalie hatte jetzt alle Altiports in Hochsavoyen gesehen, es ging zurück nach Mégève.

Happy Crew

Zurück in Mégève gab es dann eine üble Überraschung: der Dämpfer des Bugrades war leck, alle Hydraulikflüssigkeit ausgelaufen.

Leider war es schon spät abends, die Werkstatt in Mégève war bereits verlassen.

Ob wir am nächsten Tag eine Reparatur vor Ort hinkriegen oder das Flugzeug mit einer provisorische Reparatur für einen Ferry-Flug in eine Werkstatt fit machen könnten war völlig offen.

Den abendlichen Spaziergang anlässlich des nun erzwungenen night-stops in Mégève konnten wir nicht so richtig geniessen.

Links im Hangar hinter der halbtransparenten Plastikwand ist die Werkstatt mit kompetentem Personal. Leider haben die hier homebased Jodels dasselbe Fahrwerkdämpfsystem wie unsere kleineren Jodels: Gummi-Puck System. Somit waren keine Dichtungen vor Ort an Lager. Im Hangar hatten wir aber bereits den Schlauch einer provisorischen Tankinstallation entdeckt, über der roten Eintrittskante der einen Jodel Musketeer zu erkennen.

Hangar mit Werkstatt in Mégève

Nach einer Stunde hatten wir eine akzeptable Lösung: eine provisorische Bugraddämpfung installiert, das ok der Werkstatt in Ecuvillens für eine rasche Reparatur, Material hätten die an Lager, sowie die Bewilligung des französischen Zolls, aus Mégève direkt nach Ecuvillens auszufliegen sowie den Eingangszoll in LSGE organisiert.

provisorische Reparatur, ausgelegt für eine Landung am Ort der definitiven Reparatur

40 Minuten später waren wir in Ecuvillens am Boden. Die provisorische Reparatur hatte ihren Dienst getan.

crushed improvised damper

Die Werkstatt von Mecan Air war bereit, in Kürze war das Bugrad abgebaut ….

N27VP in der MécanAir Werkstatt in Ecuvillens

.. das corpus delicti gefunden: Dichtring gerissen, vermutlich eine Alterungserscheinung. Riss auf der linken Seite gut erkennbar.

defect nose damper seal

Um 16:45 stand unsere Perle wieder vor dem Hangar und ….

… 10 Minuten später war das paperwork ebenfalls perfekt erledigt.

Besten Dank Pascal Maradan, das war ein super-Einsatz!

Wir verloren einen ganzen Tag mit dieser Reparatur, waren dann aber abends wieder unterwegs zurück nach Hochsavoyen. Unterwegs nach unserem night-stop Ort Méribel passierten wir noch die Altisurface Saint Roch Mayères, LF7430. Mit der Cessna 182 und den aktuellen Rädern und Radverschalungen werden wir uns nicht auf diese Holperpiste getrauen.

Saint Roche Mayèrese, LF7430

Rekognoszierungsvolte Méribel

Ein Paar aus England hatte bereits ihre C182 parkiert.

Méribel

Da gab es noch viel zu fachsimpeln und Geschichten zu erzählen.

Abends dann im ‹La Galette› Rückblick auf den ereignisreichen Tag.

Am nächsten Tag, dem 19. Oktober, konnten beide Kandidaten in Méribel weiter üben.

Nach vielen Landungen gings nochmals zurück nach Courchevel.

Courchevel

Dann zurück nach Mégève, Gepäck abholen und auf den letzten night-stop nach …

Night stop in Albertville

Der nächste Tag war der letzte unserer Ausbildungsreise. Wir wollten einen der wenigen Jura-Landeplätze anfliegen: Corlier.